Parastou Forouhar, untitled, from "Schuhe ausziehen", 2001/02, Deutsche Bank Collection
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Parastou Forouhar, untitled, from "Schuhe ausziehen", 2001/02, Deutsche Bank Collection
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Parastou Forouhar, Tausendundein Tag, detail, Die Macht des Ornaments, Belvedere, Wien, 2009, Courtesy Galerie Karin Sachs, München/ Parastou Forouhar
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Parstou Forouhar , from: Series II , Tausend und ein Tag, 2009, Courtesy Galerie Karin Sachs, München/ Parstou Forouhar
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Parastou Forouhar, Dokumentation, installation view, Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 2001, Courtesy Parastou Forouhar
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In einem Interview für ArtMag hat die iranische Künstlerin Parastou Forouhar im Sommer dieses Jahres noch von ihren Hoffnungen auf eine Verbesserung der politischen Situation in ihrer Heimat gesprochen. Jetzt wurde die Künstlerin auf dem Teheraner Flughafen an der Rückkehr nach Deutschland gehindert, wo sie seit 1991 lebt. Ihr wurde der Pass abgenommen, das Informationsministerium reichte Klage gegen sie ein. Freunde der Künstlerin haben inzwischen auf Facebook eine Solidaritätskampagne gestartet: die Mitglieder des sozialen Netzwerks werden dabei aufgefordert, das eigene Profilbild durch ein Porträtfoto der Künstlerin zu ersetzen, um diesen Fall stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Grund für die Anklage gegen Parastou Forouhar ist die Gedenkfeier, die sie alljährlich in Teheran veranstaltet, um an das Schicksal ihrer Eltern zu erinnern – führende iranische Oppositionelle, die 1998 brutal ermordet wurden. "Diese Gedenkfeier wurde für illegal erklärt", berichtete sie im Interview mit ArtMag. "Aber wir beharren auf unserem Recht und kündigen das an. Dann kommen die Sicherheitskräfte ganz früh am Morgen und verbarrikadieren die Straße. Sie stellen Kameras auf und kappen das mobile Funknetz in unserem Viertel. Das geht seit 5 Jahren so." In diesem Jahr untersagten ihr die iranischen Behörden, selbst enge Verwandte und Freunde im Haus ihrer Eltern zu empfangen. Parastou Forouhar machte dies in Interviews mit ausländischen Radiosendern öffentlich. Für das iranische Regime offenbar ein willkommener Vorwand, um ihr die Ausreise zu verweigern und sie gerichtlich zu verfolgen.
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