The Villa Romana in Florence
Courtesy Villa Romana
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The Villa Romana in Florence
Photo: Michael Danner
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Nora Schultz, Rebecca Ann Tess, Vincent Vulsma, Thomas Kilpper und Henrik Olesen sind die Preisträger 2011 des Villa Romana-Preises. Auf ihrer Sitzung am 17. Juli in der Villa Romana wählten die diesjährigen Juroren – Kathrin Rhomberg, Kuratorin der 6. Berlin Biennale, und der in Berlin lebende Künstler und Professor an der Städelschule Willem de Rooij – diese Künstler aus zehn vorgeschlagenen Kandidaten aus.
Der Villa Romana-Preis ist mit einem zehnmonatigen Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Villa Romana in Florenz, einem freien Atelier sowie einem monatlichen Stipendium verbunden. Thomas Kilpper (Februar bis Juni) und Henrik Olesen (Juli bis November) werden 2011 je mit einem fünfmonatigen Stipendium und entsprechendem Arbeitsaufenthalt in der Villa Romana bedacht.
Die Villa Romana wurde 1905 von dem Maler Max Klinger erworben, um Künstlern eine großzügige Arbeitssituation in Florenz zu bieten. Der Villa Romana-Preis ist nicht nur der älteste deutsche Kunstpreis, sondern auch das am längsten bestehende kulturelle Engagement der Deutschen Bank. Er wird vom Verein Villa Romana ausgelobt und finanziert mit Mitteln der Deutsche Bank Stiftung, des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie weiterer privater Förderer. Ziel des Preises ist es, herausragenden Künstlern die Gelegenheit zu geben, sich während eines längeren Aufenthalts in Florenz auf die Entwicklung ihres künstlerischen Werks zu konzentrieren. Die Villa Romana-Preisträger werden von jährlich wechselnden Juroren benannt.
Nora Schultz, 1975 geboren, studierte an der Städelschule Frankfurt und lebt in Berlin. Ihre Objekte, Installationen und Performances sind gekennzeichnet von einer ausgeprägten formalen Grammatik, die die Schwerkraft des Objekts und seine Fragilität als Bedeutungsträger bindet. Nora Schultz hat in den vergangenen Jahren international ausgestellt, 2009 u.a. im Kunstverein Köln auf dem "Art Statement" der Art Basel oder bei Dependance, Brüssel (2008).
Rebecca Ann Tess, 1980 geboren, studierte an der UdK Berlin und an der Städelschule in Frankfurt, wo sie lebt. In ihren Filmen und Videoinstallationen arbeitet sie mit fiktiven Trailern, Found-Footage-Material um Stereotypen und Machtverhältnisse der öffentlichen Bild-, bzw. Massenmedien zu untersuchen. Ihre Arbeiten waren u.a. im Portikus und im Frankfurter Kunstverein sowie 2010 in einer Ausstellung beim Neuen Aachener Kunstverein zu sehen.
Vincent Vulsma, 1982 in Zaandam/Niederlande geboren, studierte an der Gerrit Rietveld Academie und lebt in Berlin. Er arbeitet mit Ready Mades und Malerei und reflektiert dabei sowohl selbstreferentielle wie gesellschaftspolitische Parameter und Abstraktionen. Er ist auf der derzeitigen Berlin-Biennale vertreten.
Thomas Kilpper, 1956 geboren, studierte an den Kunstakademien Nürnberg, Düsseldorf und Frankfurt am Main. Er lebt in Berlin. Im vergangenen Jahr realisierte er eine komplexe Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, indem er den 800 Quadratmeter großen Bodenbelag des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin als Material für Linolschnitte benutzte. Thomas Kilpper stellte u.a. in der South London Gallery, in der Generali Foundation Wien, in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt und im Badischen Kunstverein, Karlsruhe aus. In Berlin-Lichtenberg betreibt er die Autorengalerie After the Butcher.
Henrik Olesen, 1967 in Esbjerg/Dänemark geboren, studierte an der Royal Academy of Fine Arts in Kopenhagen sowie an der Städelschule in Frankfurt und lebt in Berlin. Er untersucht in seinen Collagen, Skulpturen und Rauminstallationen die Kategorisierung und Ausgrenzung von Minderheiten innerhalb des Kontexts von Geschichte, Gesellschaft und Kunstinstitutionen. Olesen hat umfangreiche internationale Ausstellungspraxis, u.a. am MACBA Barcelona, dem Museum of Modern Art Warschau und auf der Biennale von Venedig. In diesem Herbst nimmt er an der Gwangju Biennale in Korea teil.
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