Henri Matisse. Seated Odalisque, Left Knee Bent, Ornamental Background and Checkerboard, 1928. Oil on canvas. The Baltimore Museum of Art: The Cone Collection, formed by Dr. Claribel Cone and Miss Etta Cone of Baltimore, Maryland, BMA 1950.255. ©2011 Succession H. Matisse/Artists Rights Society (ARS), New York.
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Claribel Cone, Gertrude Stein, and Etta Cone sitting at a table in Settignano, Italy, June 26, 1903. The Baltimore Museum of Art: Dr. Claribel and Miss Etta Cone Papers, Archives and Manuscripts Collections
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Henri Matisse, Large Reclining Nude, 1935. Oil on canvas. The Baltimore Museum of Art: The Cone Collection, formed by Dr. Claribel Cone and Miss Etta Cone of Baltimore, Maryland, BMA 1950.258. ©2011 Succession H. Matisse/Artists Rights Society (ARS), New York.
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Pablo Picasso, Woman with Bangs, 1902. Oil on canvas. The Baltimore Museum of Art: The Cone Collection, formed by Dr. Claribel Cone and Miss Etta Cone of Baltimore, Maryland, BMA 1950.268. © 2011 Estate of Pablo Picasso / Artists Rights Society (ARS), New York.
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Paul Gauguin, Vahine no te vi (Woman of the Mango), 1892. Oil on canvas. The Baltimore Museum of Art: The Cone Collection, formed by Dr. Claribel Cone and Miss Etta Cone of Baltimore, Maryland, BMA 1950.213.
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Henri Matisse nannte sie "meine zwei Ladys aus Baltimore", Gertrude Stein widmete ihnen das Gedicht Two Women. Claribel (1864-1929) und Etta Cone (1870-1949) waren Teil der kulturellen Elite – nicht nur in ihrer Heimatstadt Baltimore. Die beiden Töchter eines wohlhabenden Textilfabrikanten mit deutsch-jüdischen Wurzeln gehörten zu den wichtigsten Förderern der europäischen Avantgarde in den Vereinigten Staaten. Bereits Jahre vor der berühmten Armory Show, die 1913 den Einzug der Moderne in den USA markierte, erwarben sie Arbeiten von Künstlern wie Matisse oder Picasso.
Ein Besuch im Atelier von Matisse wurde zum Beginn einer lebenslangen Passion: Mit dem Kauf einer Gruppe von Zeichnungen legten Claribel und Etta 1905 den Grundstein für die außergewöhnliche Sammlung, die rund 500 Gemälde, Zeichnungen und Drucke des französischen Künstlers umfassen sollte. Auch Werke anderer bedeutender Protagonisten der frühen Moderne erwarben die Schwestern, darunter rund 100 frühe Zeichnungen und Drucke von Picasso. Ganz im Stil ihrer Zeit kombinierten sie in ihren Apartments Arbeiten von Cézanne, Gauguin oder van Gogh mit Textilien und Kunsthandwerk aus Europa, Asien und Afrika. Nach ihrem Tod gingen diese Werke an das Kunstmuseum ihrer Heimatstadt Baltimore. Jetzt lässt Collecting Matisse and Modern Masters die Sammlung von Claribel und Etta Cone im New Yorker Jewish Museum wieder lebendig werden.
Im Rahmen der Ausstellung sind ikonische Gemälde von Matisse zu sehen wie etwa Standing Odalisque Reflected in a Mirror (1923) oder Large Reclining Nude (1935), aber auch Arbeiten seiner Vorläufer und Zeitgenossen. Picasso ist mit dem Gemälde Woman with Bangs (1902) aus der Blauen Periode vertreten. Neben Gaugins 1892 auf Thaiti entstandenem Meisterwerk Vahine no te vi (Woman of the Mango) werden auch Bilder von Gustave Courbet, Eugène Delacroix, Pierre-Auguste Renoir und Vincent van Gogh gezeigt. Die von der Deutschen Bank geförderte Schau präsentiert neben ausgewählten Highlights der Sammlung auch Fotos und Archivmaterial sowie eine virtuelle, interaktive Tour durch die Apartments der Schwestern. Sie veranschaulicht das Leben von Claribel und Etta inmitten ihrer kostbaren Bilder, Skulpturen und Objekte. So eröffnet die Schau nicht nur ein Panorama der frühen Moderne – sie beleuchtet zugleich ein spannendes Kapitel der Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte.
A.D.
Collecting Matisse and Modern Masters: The Cone Sisters of Baltimore
Jewish Museum, New York
06.05. – 25.09.2011
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