Katharina Sieverding, ID/IV, 1992. Deutsche Bank Collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
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Rosemarie Trockel, Untitled, 1993. Deutsche Bank Collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
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Rosemarie Trockel, Untitled, 1986. Deutsche Bank Collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
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Maria Lassnig, Portrait Arnulf Rainer, 1949. Deutsche Bank Collection
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Maria Lassnig, Untitled, 1948. Deutsche Bank Collection
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Von Elvira Bachs expressiven Selbstporträts bis zu Hanne Darbovens kühlen Notationen -
die aktuelle Schau in der 60 Wall Gallery der Deutschen Bank New York lässt ganz unterschiedliche, weibliche künstlerische Positionen aufeinander treffen. Im Fokus von Beauty is a Beast stehen Papierarbeiten von sechs bedeutenden Künstlerinnen aus dem deutschsprachigen Raum, die von Beginn an in der Sammlung Deutsche Bank vertreten sind. Der Großteil der Exponate stammt aus den 1980/90er Jahren und zeugt von der Auseinandersetzung mit Strömungen wie Konzeptkunst, performativer Kunst und Minimalismus, dem Thema schönheit - und dem Vormarsch der Frauen in einer männlich dominierten Kunstszene.
Körperbewusstseinsmalerei - so nennt Maria Lassnig ihre Selbstbildnisse und Porträts, in denen sie körperliche Empfindungen darstellt. Als eine der ersten Künstlerinnen stellt sie den weiblichen Körper ins Zentrum ihres Werks und wird so zum Vorbild für nachfolgende Generationen. Während Katharina Sieverding das Medium Fotografie zur Selbstbefragung nutzt, setzt sich Elvira Bach auf ihren farbintensiven Bildern seit mehr als dreißig Jahren unbeirrt selbst in Szene - als Femme fatal oder "Küchendiva". Diametral entgegengesetzt wirken die Schreibarbeiten von Hanne Darboven. Aus ihrer obsessiven Beschäftigung mit Zahlen und Daten entstand im Laufe der Jahre ein völlig singuläres Werk: auf zehntausenden von Blättern bannt sie nüchtern, fast mathematisch das Chaos der Welt. Wie Darboven bezieht sich auch Isa Genzken auf den Minimalismus, doch auch ihr Oeuvre sprengt alle Genregrenzen. Die jüngste Künstlerin der Schau ist Rosemarie Trockel, die gerade mit dem renommierten Goslarer Kaiserring ausgezeichnet wurde. Auch sie entzieht sich immer wieder erfolgreich jedem Versuch der Kategorisierung. Dabei ist die Zeichnung eine Konstante in ihrem Werk, das Medium, in dem sie ihre Ideen und Motive vorantreibt. Dieser "Entwurfscharakter" kennzeichnet auch viele andere in der Wall Gallery gezeigten Arbeiten. Nicht zuletzt das macht Beauty is a Beast so spannend.
A.D.
Beauty is a Beast
3. Oktober 2011 - 27. Januar 2012
60 Wall Gallery, New York
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