Pawel Althamer, Preparations for Almech (2011), Wesola, Poland, March, 2011. Courtesy neugerriemschneider, Berlin / Foksal Gallery Foundation, Warsaw. Photo: Piotr Trzebinski. © Pawel Althamer 2011
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Pawel Althamer: Almech, Deutsche Guggenheim, Berlin. Installation view. Courtesy neugerriemschneider, Berlin / Foksal Gallery Foundation, Warsaw. Photo Mathias Schormann. © Pawel Althamer 2011
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Pawel Althamer: Almech, Deutsche Guggenheim, Berlin. Installation view. Courtesy neugerriemschneider, Berlin / Foksal Gallery Foundation, Warsaw. Photo Mathias Schormann. © Pawel Althamer 2011
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Pawel Althamer: Almech, Deutsche Guggenheim, Berlin. Installation view. Courtesy neugerriemschneider, Berlin / Foksal Gallery Foundation, Warsaw. Photo Mathias Schormann. © Pawel Althamer 2011
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Pawel Althamer: Almech, Deutsche Guggenheim, Berlin. Installation view. Courtesy neugerriemschneider, Berlin / Foksal Gallery Foundation, Warsaw. Photo Mathias Schormann. © Pawel Althamer 2011
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Pawel Althamer, installation view, Sammlung Goetz 2012. Photo: Thomas Dashuber
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Pawe³ Althamer, Cardinal, 1991. Photo: Thomas Dashuber
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Pawe³ Althamer, Self-portrait, 2006. Poto: Wilfried Petzi
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Pawe³ Althamer, Guma, 2008. Photo: Thomas Dashuber
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"Draftsmen's Congress" initiated by Pawel Althamer, 7th Berlin Biennale for Contemporary Art. Photo: Lidia Rossner
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"Draftsmen's Congress" initiated by Pawel Althamer, 7th Berlin Biennale for Contemporary Art. Photo: Artur Zmijewski
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Schneeweiße, surreal anmutende Figuren, die an Zombies oder barocke Vanitas-Darstellungen denken lassen. Unter dem Titel Polyethylene zeigt das Museion Bozen rund 70 Skulpturen aus Pawel Althamers Installation Almech, die als Auftragsarbeit eigens für das Deutsche Guggenheim
konzipiert wurde. Der polnische Künstler ist bekannt für seine
Projekte, bei denen er immer wieder die unterschiedlichsten Menschen
einbezieht: Kinder, Nachbarn, Behinderte, Obdachlose – oder, wie
für Almech, die Mitarbeiter und Besucher des Deutsche
Guggenheim und des Deutsche Bank-Gebäudes Unter den Linden, in dem die
Ausstellungshalle beheimatet ist.
Althamer ist ein Meister der
grenzübergreifenden Arbeit, mit der er immer wieder die Regeln und
Grenzen des Kunstbetriebs in Frage stellt. Seit Jahren nutzt er die in
einem Warschauer Vorort gelegene Kunststofffabrik seines Vaters, deren
Name Almech er auch als Titel für seine Installation wählte. Im Herbst
letzten Jahres funktionierte der Künstler das Deutsche Guggenheim für
fast drei Monate zu einer temporären Niederlassung des Familienbetriebs
um. Gemeinsam mit Althamer stellten dort Arbeiter von Almech an zwei
Maschinen rund 120 Skulpturen her. Sie formierten sich zu einem
komplexen Gruppenporträt, das existenzielle Themen wie Tod und
Vergänglichkeit berührt und zugleich die Produktions- und
Arbeitsbedingungen in der Wirtschaft und in der Kunst untersucht. Zeitgleich mit der Schau im Museion findet in der Sammlung Goetz
in München eine weitere Einzelausstellung mit Arbeiten Althamers statt.
Das Spektrum der Werke reicht von einer Videoprojektion seiner
Performance Cardinal (1991), aus der Studienzeit an der Warschauer Akademie der Bildenden Künste, bis zu jüngeren Werken, die Althamer in Kollaboration mit unterschiedlichen Gruppen erarbeitet hat.
Mit fünf Nachbarn und Freunden aus Bródno, dem Stadtviertel Warschaus, in dem der Künstler aufwuchs, entstand in Anlehnung an Auguste Rodins Bürger von Calais die fünfteilige Figurengruppe Bródno People
(2010). Mit den Bewohnern der Plattenbausiedlung und Freunden hat
Althamer immer wieder Expeditionen unternommen. In goldene Raumanzüge
gekleidet charterten sie ein mit Goldfarbe lackiertes Flugzeug und
reisten nach Mali, Brasilia, Oxford und Brüssel. Gemeinsam mit ihnen
realisiert er auch die Performance Common Task, Bozen/ Bolzano - Munich,
die beide Ausstellungen miteinander verbindet: Anlässlich der
Ausstellung im Museion fährt ein „goldener” Bus von Polen nach
Südtirol, um anschließend nach München zu reisen – als Mischung aus
Prozession, Wallfahrt und Karnevalsumzug.
Und auch auf der 7. Berlin Biennale ist Althamer präsent. Hier lädt er zum Draughtsmen’s Congress.
Dieser Zeichnerkongress richtet sich ebenso an Profis, etwa Architekten
oder Grafiker, wie auch an Laien: Der gesamte Innenraum der St. Elisabeth-Kirche
in Berlin Mitte wird mit Papier ausgekleidet und zu einer Leinwand
transformiert. Unterschiedliche Arbeitsgruppen reagieren auf bereits
bestehende Zeichnungen, diskutieren oder treten gegeneinander an. Es
entsteht eine riesige, sich ständig verändernde Zeichnung, die
gleichzeitig ein kollektives Manifest bildet. In diesem Projekt
verschwimmen Autorenschaft, fachliche Hierarchien und Kompetenzen zu
einem zeichnerischen Exzess – frei und offen für alle.
Paweł Althamer 29. Mai – 06. Oktober 2012 Sammlung Goetz
Polyethylene 26. Mai bis 26. August 2012 Museion in Bozen
Draftsmen’s Congress Berlin Biennale St. Elisabeth-Kirche/ Berlin-Mitte bis 01. Juli
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