„Genau das, was der Doktor verschrieben hat“ Pressestimmen zur Premiere der Frieze New York
Die
Frieze Art Fair hat erstmals den Sprung über den Atlantik gewagt. Mit
großem Erfolg. Die Kunstmesse, die wie ihr Londoner Pendant von der
Deutschen Bank als Hauptsponsor gefördert wird, hat nicht nur das
Publikum, sondern auch die Presse begeistert.
„Die Frieze Art Fair elektrisiert New York“ (Wall Street Journal), „ein außergewöhnlicher Auftakt“ (Art), „starke Beiträge“ (Guardian), „ein Volltreffer“ (FAZ), „triumphales Debüt“ (Independant) – die Premiere der Frieze New York sorgte für zahlreiche positive Schlagzeilen. Selbst Jerry Saltz zeigte sich begeistert – sogar von Randall's Island,
dem etwas entlegenen Schauplatz der neuen Messe. Die Insel im East
River war selbst für viele New Yorker bislang Terra incognita. „Ich
stieg aus meinem Auto, blickte mich um, atmete tief ein und fühlte mich
gut“, schrieb er für die Website Vulture. Randall's Island
wirkt auf den Star-Kritiker wie „eine fantastische Welt: eine Mischung
aus New York, Venedig und einer Mondlandschaft“. Neben dem
Messezelt – „gut beleuchtet und proportioniert, großzügig,
sinnlich“, so sein Urteil – überzeugte ihn auch die Qualität der
präsentierten Arbeiten: „Bereits mit ihrem Debut hat die Frieze alle
einheimischen Kunstmessen übertroffen.“
Die temporäre Zeltkonstruktion des in Brooklyn ansässigen Architekturbüros SO-IL stieß allseits auf positive Resonanz: „Geräumige Stände und ausgezeichnetes Licht setzten einen neuen Standard“, so die Süddeutsche, „großzügig angelegt, hell und gut belüftet“ urteilt Monopol, „elegant“ und „rundum gelungen“ das Handelsblatt. New York Times-Kritiker Holland Cotter
erkennt in der langgestreckten, schlangenförmigen Struktur das
„architektonische Äquivalent einer weißen Stretch-Limo“ und lobt „das
natürliche Licht, das die Kunst gut aussehen lässt“. Die jungen
„ungeheuer angesagten“ (FAZ) Architekten des Messezelts wurden dann auch in der New York Times ausführlich zu ihrem Entwurf befragt.
In dem Zelt vermisste der Guardian
die „Provokationen, die das Londoner Publikum von der Messe erwartet“:
Die erste Frieze New York sei „eine sicherere Angelegenheit mit wenig
Mumm und viel Glanz“. Die Zeitung lobte vor allem die „starke
Präsentationen von Galerien aus Regionen abseits der gängigen
Kunstzentren, von Rio bis Beirut“. „Was tun die Messedirektoren Sharp
und Slotover, um das Niveau zu heben?“, fragt die FAZ. „Sie
schrecken nicht davor zurück, eine junge Galerie mit unbekannten
Künstlern dem etablierten Händler mit langweiligem Programm
vorzuziehen“. Und sie setzen auf „Galerien, die sich an ein Publikum
richten, das Kunst nicht in erster Linie als Geldanlage wahrnimmt,
sondern als Abenteuer.“
„Eine spürbare Ernsthaftigkeit“ registrierte die Welt: „Das Angebot ist jünger und etwas niedrigpreisiger als auf der Messe in Miami. Aber dafür auch intellektueller und stärker kuratiert. Weniger Marktplatz mehr Ausstellung“. Und auch die LA Times registrierte eine „museale Betonung von Qualität statt Quantität“. „Kein großer Name der Branche fehlt“ so das Wirtschaftsblatt und der Tagesspiegel schreibt: „Das Londoner Wunderkind auf einer Insel im East River macht der Armory Show Konkurrenz.“ Das sieht die Art
ähnlich: Die Frieze „könnte der tradionsreichen Armory-Messe schnell
den Rang ablaufen“. „Der größte Fang gelang Frieze“, so das Handelsblatt, „mit der Megagalerie Gagosian, die noch nie auf einer New Yorker Messe ausstellte“. Das Wall Street Journal
meldet, dass „viele Händler darauf spekulieren, dass sich die Messe zum
wichtigsten Evet entwickeln wird – nicht nur in New York City, wo der
Kalender inzwischen vor Kunstmessen überquillt – sondern für den
gesamten amerikanischen Markt für Gegenwartskunst.“ Die Welt am Sonntag konstatierte eine „Renaissance des Messestandorts New York“. „Lebhafte Verkäufe am ersten Tag“ registrierte Artlyst
und zieht dieses Fazit: „Die Frieze ist genau das, was der Doktor
verschrieben hat, um die glanzlose Messeszene in New York nach einer
langen Flaute neu zu erfinden“.
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