Shannon Bool, Ryan Air, 2004. Deutsche Bank Collection. © Shannon Bool
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Shannon Bool, installation view, From the Kingis Quair, Kadel Willborn, Karlsruhe, Germany, 2012
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Mariechen Danz, Performance at Koh- I- Noor, Kopenhagen, 2011
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Heide Hinrichs, exhibition view, 'Echos', Heidelberger Kunstverein, 2012
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Daniel Maier-Reimer, Caucasus 2005. A walk from the Black Sea to the Caspian Sea. C-Print, 2005
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Karim Rafi, the show is over (detail), 2010. © Karim Rafi
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Karim Rafi, the show is over (detail), 2010. © Karim Rafi
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Sofiane Zouggar, Astrolabe, sculpture, installation, 2012. © Sofiane Zouggar
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Sofiane Zouggar, Time machine, Installation video, Box24, Algier, 2012. © Sofiane Zouggar
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Honza Zamojski, One Two One Two, (details), 2011–2012. Courtesy Honza Zamojski
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Honza Zamojski, One Two One Two, (details), 2011–2012. Courtesy Honza Zamojski
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Honza Zamojski, from: Leftovers2012. Courtesy Honza Zamojski
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Seit ihrer Wiedereröffnung 2007 hat sich die Villa Romana
in Florenz als weltweit vernetztes Forum für aktuelle Gegenwartskunst
etabliert. Das zeigen nicht nur die Villa Romana-Preisträger,
sondern auch die
internationalen Gastkünstler, die hier für einige Monate arbeiten. Nun
stellt das Künstlerhaus seine diesjährigen Gäste vor.
Die Preisträger Shannon Bool, Mariechen Danz, Heide Hinrichs und Daniel
Maier-Reimer realisieren in Florenz ein gemeinsames
Ausstellungsprojekt. Bool, die bereits seit längerem in der Sammlung
Deutsche Bank vertreten ist, wirft in ihren Collagen, Zeichnungen und
Fotogrammen einen weiblich-ironischen Blick auf die männlich geprägte
Moderne. Danz hinterfragt in ihren Installationen und Performances
Wissenssysteme und Machtstrukturen während sich Hinrichs in ihren
skulpturalen und zeichnerischen Arbeiten mit den Themen Raum und
Erinnerung auseinandersetzt. Seit über 20 Jahren bereist Daniel
Maier-Reimer Länder wie Moldawien oder China. Dabei entstehen
fotografische Aufnahmen, die wie Kondensate seiner Eindrücke wirken.
Die vier Preisträger werden 10 Monate lang in Florenz leben und
arbeiten.
Außerdem hat die Villa, die bereits seit 1929 von der
Deutschen Bank und ihrer Stiftung gefördert wird, Karim Rafi, Sofiane Zouggar und Honza Zamojski
als Gastkünstler eingeladen, in Florenz neue Projekte zu realisieren.
Während ihres Aufenthalts sind sie auch im kulturellen Leben der Stadt
präsent – mit
Vorträgen und Talks, in denen sie sich und ihre künstlerischen
Positionen der Öffentlichkeit vorstellen.Rafi und Zouggar leben im
arabischen Raum – einer Region, in der die massiven
gesellschaftlichen Umbrüche der letzten Jahre gerade auch die jüngere
Kunstszene beschäftigen und ihren Projekten oft eine große
Dringlichkeit verleihen. Ob und wie die Aufbruchsstimmung des
„Arabischen Frühlings“ die Arbeit der beiden Gastkünstler prägt wird
sicherlich eines der Themen sein, um die es in ihren Talks geht. Der
1975 geborene Marokkaner Karim Rafi lebt in Casablanca. Der studierte
Grafikdesigner und elektronische Musiker versteht sich als
multi-disziplinärer Künstler und dekonstruiert visuelles sowie
akustisches Material. 2011 nahm Rafi an der Ausstellung Working for Change teil, die Abdellah Karroum, der Co-Kurator der jüngsten Paris Triennale, für den marokkanischen Pavillon der 54. Biennale in Venedig organisiert hat.
Sofiane
Zouggar lebt in der nordalgerischen Universitätsstadt Khemis
Miliana. Der 1982 geborene Künstler arbeitet mit den
unterschiedlichsten Medien: Keramik, Fotografie, Malerei, Performance
und Computerdesign. Zouggar geht es immer wieder um das Thema
Kommunikation – zwischen Künstler und Publikum oder innerhalb der
Gesellschaft. Im vergangenen Jahr nahm er an der 10. Dak_Art Biennale in Senegal und der 1. Ausgabe von World Event Young Artists im britischen Nottingham teil.
Honza Zamojski wurde 2011 im Rahmen des „Views“-Preises, der alle zwei Jahre von der Deutsche Bank Stiftung und der Warschauer Zacheta
Nationalgalerie vergeben wird, ausgezeichnet – mit einem dreimonatigem
Arbeitsstipendium in der Villa Romana. Der 1981 geborene Künstler
arbeitet auch als Kurator und verlegt Künstlerbücher und Editionen.
Aktuell ist Zamojski in der Ausstellung Twisted Entities vertreten, die im Leverkusener Museum Morsbroich junge polnische Gegenwartskunst präsentiert. Hier hat er eine doppelbödige Arbeit installiert: One Two One Two
(2011) ist ein manipuliertes Fotokopiergerät, das sich wie eine Art
Bewegungsmelder in Gang setzt, sobald ein Ausstellungsbesucher den Raum
betritt. Kopiert wird die Doppelseite eines Buchs, das wiederum nur aus
Kopien besteht. Das Blatt, das die Besucher mitnehmen können, zeigt
zwei ikonische, kulturell stark aufgeladene Motive – eine Art
Christusbüste und einen Totenkopf. Von ihrer einstigen Aura sind auf
den Kopien allerdings nur noch Spuren zu finden.
Villa Romana – Preisträger 2013: Shannon Bool, Mariechen Danz, Heide Hinrichs, Daniel Maier-Reimer 15.02. – 22.03.2013 Villa Romana, Florenz
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