U. S. Secretary of State Hillary Rodham Clinton and the five Art in Embassies- 50th anniversary artist honorees – Cai Guo-Qiang, Jeff Koons, Shahzia Sikander, Kiki Smith, and Carrie Mae Weems. Washington, D.C., November 30, 2012. Photo courtesy State Department
|
Cai Guo-Qiang, Sketch for Black Christmas Tree No. 2, 2012. Collection of the artist. Courtesy Cai Studio
|
Cai Guo-Qiang, Black Christmas Tree: Explosion Event for Washington, D.C. realized in front of Freer Gallery of Art, 2012. Photo by Wen-You Cai. Courtesy Cai Studio
|
Cai Guo-Qiang, Black Christmas Tree: Explosion Event for Washington, D.C. realized in front of Freer Gallery of Art, 2012. Photo by Wen-You Cai. Courtesy Cai Studio
|
Cai Guo-Qiang, Black Christmas Tree: Explosion Event for Washington, D.C. realized in front of Freer Gallery of Art, 2012. Photo by Wen-You Cai. Courtesy Cai Studio
|
|
|
Eine große Ehre für fünf Künstler, die auch in der Sammlung Deutsche Bank vertreten sind: Die amerikanische Außenministerin Hillary Rodham Clinton hat Cai Guo-Qiang, Jeff Koons, Shahzia Sikander, Kiki Smith und Carrie Mae Weems in Washington ausgezeichnet. Für ihr herausragendes Engagement im Rahmen des „Art in Embassies“-Programms,
das in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, wurde ihnen die in
diesem Jahr erstmals verliehene „U.S. Department of State - Medal of
Arts“ überreicht.
Das AIE-Programm wurde 1953 von Präsident John F. Kennedy
begründet und spielt in der „Public Diplomacy“ der Vereinigten Staaten
eine wichtige Rolle. Es basiert auf der Überzeugung, dass die
universelle Sprache der bildenden Kunst dabei hilft, Grenzen zu
überwinden. AIE steht für den Dialog durch Kunst – über kulturelle und
politische Unterschiede hinweg. Dafür sorgen Ausstellungen,
Künstleraustauschprogramme und Diskussionsforen in mittlerweile 189
Ländern der Welt.
In Washington wird parallel dazu auch das 25-jährige Jubiläum der Arthur M. Sackler Gallery
gefeiert, die eine bedeutende Sammlung asiatischer Kunst beherbergt.
Gemeinsam mit dem Außenministerium hat das Museum deshalb Cai Guo-Qiang
eingeladen, eines seiner spektakulären Projekte zu realisieren. Für Black Christmas Tree: Explosion Event for Washington, D.C.
hat er eine über 12 Meter hohe Pinie mit 2.000 Feuerwerkskörpern
bestückt. Werden sie entzündet, wird der Baum von Rauchwölkchen
„erleuchtet“, die sich dann in Kaskaden aus dichtem Rauch verwandeln.
Die schwarzen Wolken erinnern an die dynamischen Striche traditioneller
chinesischer Tuschezeichnungen. Im Laufe der Feuerwerksperformance löst
sich der Rauch langsam von der Pinie, so dass zum Schluss eine Art
Doppelbild zu sehen ist: Neben dem realen schwebt ein zweiter,
ephemerer Baum, der sich langsam in Luft auflöst.
Cai Guo-Qiang realisiert seine aufwendigen Projekte auf der ganzen Welt. Er ist eng mit dem Kunstengagement der Deutschen Bank verbunden. Im Deutsche Guggenheim war 2006 sein Ausstellungsprojekt Head On zu sehen. Im Frankfurter Hauptsitz ist seinem Werk eine ganze Etage gewidmet. Der in New York lebende Künstler wurde dieses Jahr mit dem renommierten Praemium Imperiale ausgezeichnet. Auch Jeff Koons schuf eine Auftragsarbeit für das Deutsche Guggenheim. In seiner Gemäldeserie Easyfun-Ethereal
(2000) verschmelzen Fragmente von Waren und Körpern zu surrealen
Landschaften. Als erster lebender Künstler durfte Koons 2008 im Schloss
von Versailles ausstellen. Dieses Jahr waren in Frankfurt seine Gemälde und Skulpturen in einer Aufsehen erregenden Doppelschau zu sehen.
Shahzia Sikander gehört wie Imran Qureshi, der „Künstler des Jahres“
2013 der Deutschen Bank, zu einer Generation pakistanischer Künstler,
die die jahrhundertealte Miniaturmalerei radikal erneuert hat. Sikander
nutzt diesen formal und inhaltlich sehr rigiden Stil, um sich mit
aktuellen gesellschaftlichen oder auch ganz persönlichen Themen
auseinanderzusetzen – Sexualität, Politik, die Rolle der Frau in der
muslimischen und westlichen Gesellschaft. Die heute in New York und
Texas lebende Künstlerin mischt traditionelle Motive mit popkulturellen
Referenzen und überträgt ihre faszinierenden Bild-Collagen in
verschiedene Medien – von Wandmalerei bis zum Animationsvideo. Dabei
fordert sie uns auf, unsere Haltung gegenüber anderen Kulturen und
Religionen zu überprüfen.
Mit Kiki Smith und Carrie Mae Weems
wurden zwei bedeutende Künstlerinnen ausgezeichnet, die für wichtige
Tendenzen in der US-Kunst stehen – die Auseinandersetzung mit
Geschlechterrollen und ethnischer Identität. Während Smith den
weiblichen Körper, Schmerz und Vergänglichkeit ins Zentrum ihres vor
allem skulpturalen Werks stellt, untersucht Weems in ihren Fotografien,
Filmen und Installationen die Rolle der afroamerikanischen Community in
der amerikanischen Geschichte. Mit Ironie und Sarkasmus nimmt die
ehemalige Gewerkschaftsaktivistin dabei alte und neue Stereotypen aufs
Korn, um kulturelle und gesellschaftliche Veränderungsprozesse
voranzutreiben.
|