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Countdown in die Zukunft
ZERO im New Yorker Guggenheim
Vor kurzem feierten die Deutsche Bank KunstHalle und die Neue Nationalgalerie einen der einflussreichsten Protagonisten der bundesdeutschen Avantgarde – Otto Piene. Kurz nach Eröffnung des Ausstellungsprojekts verstarb der ZERO-Mitbegründer
in Berlin. Von der Aufbruchsstimmung, für die diese Künstlergruppe
steht, und von ihrer geradezu revolutionären Ästhetik kann man sich
jetzt in New York ein Bild machen. Das Guggenheim Museum widmet der ZERO-Gruppe die erste große Retrospektive in den USA. Die Ausstellung wird danach in den Berliner Martin-Gropius-Bau und das Amsterdamer Stedelijk Museum
weiterwandern. In dieser materialreichen Schau, die an jeder Station
unterschiedliche Schwerpunkte setzt, kulminiert die Wiederentdeckung
dieser Bewegung, die mit der ZERO-Schau im Museum Kunstpalast Düsseldorf 2006 einsetzte.
Die aktuelle Ausstellung bettet die drei ZERO-Pioniere Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker in ein internationales Netzwerk fortschrittlicher Künstler ein. Zu den vierzig Positionen, die in der gesamten Rotunde und den angrenzenden Galerieräumen des Guggenheim zu sehen sind, zählen Weggefährten wie Lucio Fontana, Yves Klein, Yayoi Kusama, Piero Manzoni und Jesús Rafael Soto. Außerdem stehen einige fast in Vergessenheit geratene Namen auf der Künstlerliste: Hermann Goepfert, Gerhard von Graevenitz, Uli Pohl.
ZERO, dieser Name steht, so Otto Piene, für eine „Zone neuer Möglichkeiten. Wir dachten an den Countdown vor dem Raketenstart – Zero ist die unmessbare Zone, in der ein alter Zustand in einen unbekannten neuen übergeht …“. Countdown to Tomorrow lautet dann auch der programmatische Titel der Schau, die sich auf Werke aus der Hochphase der Bewegung, die 1950er und 1960ziger Jahre, fokussiert. Die kinetischen Metallskulpturen mit ihren spiegelnden Oberflächen, Pienes Lichträume, aber auch Ueckers mit Licht und Schatten spielende Nagelbilder und Macks leuchtend bunte „Farbkonstellationen“ – die gezeigten Arbeiten vermitteln den ganzen Optimismus von ZERO.
Mit ihren häufig glatten, „unpersönlichen“ Oberflächen standen diese Künstler in einer diametralen Opposition zu den gestischen, expressiven Pinselstrichen von Informel oder Tachismus. Nach den Schrecken des 2. Weltkriegs suchten sie gemeinsam einen Neuanfang und setzten der Vergangenheit eine reine, helle Welt entgegen. Statt mit Pinsel und Leinwand arbeiteten die ZERO-Künstler mit Feuer, Licht und Rauch, schufen Kunstwerke aus Nägeln, Aluplatten oder Glas. Rotoren und Spiegel steigerten die Lichtreflexe ins schier Unendliche. Sie träumten davon, mit ihrer Kunst selbst den Himmel oder die Wüste zu erobern. Und setzten diese Pläne um – Piene mit Ballon-Skulpturen bei seinen legendären Sky Events, Mack reiste in die tunesische Wüste und die Arktis, um seine Objekte in menschenleeren Landschaften zu inszenieren, was er dann in dem Film Tele-Mack (1969) dokumentierte.
Am Ende der Schau steht der Lichtraum: Hommage à Fontana, den die ZERO-Gruppe 1964 für die documenta 3 entwarf. Mit der Silbermühle und der Weißen Lichtmühle enthält er die beiden einzigen kollektiven Werke der drei Künstler. Eine Zeitschaltuhr steuert kreisende Maschinen, die den Raum mit Licht dynamisieren. Hier können die Ausstellungsbesucher in eine nahezu kosmische Sphäre eintauchen. Licht und Bewegung, permanente Veränderung, die Raum und Zeit zerfließen lässt – das ist die Essenz von ZERO.
ZERO: Countdown to Tomorrow, 1950s–60s
10.10. 2014 – 07.01. 2015
Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Die aktuelle Ausstellung bettet die drei ZERO-Pioniere Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker in ein internationales Netzwerk fortschrittlicher Künstler ein. Zu den vierzig Positionen, die in der gesamten Rotunde und den angrenzenden Galerieräumen des Guggenheim zu sehen sind, zählen Weggefährten wie Lucio Fontana, Yves Klein, Yayoi Kusama, Piero Manzoni und Jesús Rafael Soto. Außerdem stehen einige fast in Vergessenheit geratene Namen auf der Künstlerliste: Hermann Goepfert, Gerhard von Graevenitz, Uli Pohl.
ZERO, dieser Name steht, so Otto Piene, für eine „Zone neuer Möglichkeiten. Wir dachten an den Countdown vor dem Raketenstart – Zero ist die unmessbare Zone, in der ein alter Zustand in einen unbekannten neuen übergeht …“. Countdown to Tomorrow lautet dann auch der programmatische Titel der Schau, die sich auf Werke aus der Hochphase der Bewegung, die 1950er und 1960ziger Jahre, fokussiert. Die kinetischen Metallskulpturen mit ihren spiegelnden Oberflächen, Pienes Lichträume, aber auch Ueckers mit Licht und Schatten spielende Nagelbilder und Macks leuchtend bunte „Farbkonstellationen“ – die gezeigten Arbeiten vermitteln den ganzen Optimismus von ZERO.
Mit ihren häufig glatten, „unpersönlichen“ Oberflächen standen diese Künstler in einer diametralen Opposition zu den gestischen, expressiven Pinselstrichen von Informel oder Tachismus. Nach den Schrecken des 2. Weltkriegs suchten sie gemeinsam einen Neuanfang und setzten der Vergangenheit eine reine, helle Welt entgegen. Statt mit Pinsel und Leinwand arbeiteten die ZERO-Künstler mit Feuer, Licht und Rauch, schufen Kunstwerke aus Nägeln, Aluplatten oder Glas. Rotoren und Spiegel steigerten die Lichtreflexe ins schier Unendliche. Sie träumten davon, mit ihrer Kunst selbst den Himmel oder die Wüste zu erobern. Und setzten diese Pläne um – Piene mit Ballon-Skulpturen bei seinen legendären Sky Events, Mack reiste in die tunesische Wüste und die Arktis, um seine Objekte in menschenleeren Landschaften zu inszenieren, was er dann in dem Film Tele-Mack (1969) dokumentierte.
Am Ende der Schau steht der Lichtraum: Hommage à Fontana, den die ZERO-Gruppe 1964 für die documenta 3 entwarf. Mit der Silbermühle und der Weißen Lichtmühle enthält er die beiden einzigen kollektiven Werke der drei Künstler. Eine Zeitschaltuhr steuert kreisende Maschinen, die den Raum mit Licht dynamisieren. Hier können die Ausstellungsbesucher in eine nahezu kosmische Sphäre eintauchen. Licht und Bewegung, permanente Veränderung, die Raum und Zeit zerfließen lässt – das ist die Essenz von ZERO.
ZERO: Countdown to Tomorrow, 1950s–60s
10.10. 2014 – 07.01. 2015
Solomon R. Guggenheim Museum, New York